Die Natur interessiert ihn seit Kindheit an. Und so sei ihm die Wahl seiner Studienrichtung auch nicht schwer gefallen, erzählt Eric Neuling. Er habe sich an der Hochschule in Eberswalde dem Studiengang Landschaftsnutzung und Naturschutz gewidmet und 2009, wie er sagt, auch den für ihn perfekten Arbeitsplatz in der Geschäftsstelle des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) bekommen. Als früherer Referent für Stromnetze und Naturschutz kennt der 34-Jährige das Thema Ökologisches Schneisenmanagement seit Jahren und beobachtet so gut es die Zeit erlaubt, wie sich 50Hertz und anderen Netzbetreiber dem Thema immer mehr nähern. Die ÖSM-Pilotvorhaben von 50Hertz in Thüringen hat sich Neuling selbst angesehen.
Herr Neuling, was halten Sie vom Ökologischen Schneisenmanagement?
Erst einmal muss ich sagen, es wäre natürlich viel besser für die Natur, wenn Gebiete unzerschnitten blieben. ÖSM kann am Ende den Eingriff nicht kompensieren. Die Unumgänglichkeit einer Schneise unterstellend, ist ÖSM natürlich sinnvoll. Es verbessert die ökologische Qualität. Das ist gut und absolut zu begrüßen.
Wie sie sich aber vorstellen können, begleiten wir die Bemühungen sehr kritisch. Die Netzbetreiber, auch 50Hertz, müssen erst noch beweisen, dass ÖSM nicht nur im Sinne der Akzeptanz betrieben wird. Das werden die kommenden Jahre zeigen. Ich hoffe sehr, dass alle Beteiligten vordringlich das Ökologische im Sinn haben.
Was könnte aus Ihrer Sicht noch besser gemacht werden?
Für Antworten auf diese Frage ist es eigentlich noch zu früh. 50Hertz hat Schneisen als Pilotvorhaben ökologisch gestaltet, gerade werden entsprechende Pläne entlang der Südwest-Kuppelleitung in Thüringen in die Tat umgesetzt. Es wird sehr spannend, welche Erfolge sich durch das Ökologische Schneisenmanagement einstellen werden. Dann wird auch darüber zu reden sein, was es vielleicht noch besser zu machen gilt. Jetzt gilt es Erfahrungen zu sammeln.
Was wünschen Sie sich für das Ökologische Schneisenmanagement?
Natürlich wünschen wir uns zuerst, dass Unternehmen wie 50Hertz das Thema weiter konsequent verfolgen und bei der Umsetzung immer besser werden, sich alle Mitarbeiter mit den Zielen des ÖSM identifizieren. Und natürlich wünschen wir uns auf gestalteten Flächen ein Monitoring. Wir wünschen uns Informationen und hoffen natürlich, dass das Ökologische Schneisenmanagement die Zukunft für alle Leitungstrassen ist. Insofern wünschen wir allen Beteiligten viel Erfolg.